Interview Projekt: Saubere Kinderwelt

von Team TDV

Drei Fragen zum Projekt Saubere Kinderwelt an die TDV-Gründer

„Wir möchten mit Freunden spielen und nicht mit Müll“ – so steht es seit Sommer 2023 auf bunten Schildern an Spielplätzen und entlang der Kita-Wege in Klein-Winternheim, auf Initiative von TDV. Das Ganze ist keine einmalige Aktion, sondern der Beginn eines langfristigen Projekts mit dem Titel „Saubere Kinderwelt“. Wir fragten die TDV-Gründer Alex und Thorsten nach den Hintergründen.

Beim Thema Delfine und Wale denkt man nicht unbedingt an Aktionen gegen Müll auf Spielplätzen in Rheinland-Pfalz. Wie kam es dazu?

Alex: „Als Familienvater war ich ab dem Jahr 2020 recht häufig auf Spielplätzen in und um Klein-Winternheim unterwegs. Leider finde ich dort immer wieder viele herumliegende Zigarettenkippen. Gleiches gilt auch für den Bereich rund um Kitas. Das ist nicht nur eine Umweltverschmutzung, sondern kann für die Kleinsten wirklich sehr gefährlich werden. Auch liegt oft Verpackungsmüll auf dem Boden; auf den Spielplätzen wird er aus den überfüllten Mülleimern herausgeweht. Ich säubere deshalb regelmäßig Spielplätze und Wege von Kippen und Müll. Es wurde mir schnell klar, dass hier mehr geschehen muss und die Menschen in Klein-Winternheim auf die Situation aufmerksam gemacht werden müssen. Das war der Beginn des Projekts Saubere Kinderwelt.“

Sitzbank | nahe Kita Wiese Kunterbunt

Wo seht ihr als NGO „The Dolphin’s Voice“ die Verbindung der sauberen Kinderwelt zum Ozean?

Thorsten: „Das Meer beginnt ja bereits hier an Land – über den Wasserkreislauf ist alles verbunden. Die toxischen Inhalte herumliegender Zigarettenfilter werden vom Regen ausgewaschen und landen im Grundwasser oder in Bächen, Flüssen und letztlich im Meer. Die Filter selbst zersetzen sich durch Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit zu Mikroplastik, das von Kleinstlebewesen im Ozean aufgenommen wird. Über Fische gelangt es dann in die Nahrungskette und somit auch in unseren Körper. Ebenfalls landen oft Plastikverpackungen in Flüssen und im Meer, da sie mit dem Wind oder von Vögeln fortgetragen werden. Auch diese zersetzen sich mit der Zeit zu gefährlichem Mikroplastik. Umweltverschmutzung hat also globale Auswirkungen.“

Wie versucht ihr, das Thema anzupacken und andere dafür zu mobilisieren?

Alex: „Als im Jahr 2021 der Laden „Unverpackt Rheinhessen“ in Nieder-Olm eröffnete, vereinbarten wir direkt eine Kooperation. Wenn man Lebensmittel und andere Produkte ohne Verpackung einkauft, entsteht der Müll gar nicht erst. Bei mehreren Aktionen und öffentlichen Veranstaltungen haben wir seitdem gemeinsam darauf aufmerksam gemacht, dass bei Verpackungen das Motto „Weniger ist Meer“ gilt. Vor kurzem fand sogar ein Kita-Besuch bei Unverpackt Rheinhessen statt!“

Thorsten: „Wir sind zum Glück nicht allein in unserem Bestreben, Schadstoffe in der Umwelt zu vermeiden. Die Vereinten Nationen haben sich in der sogenannten Ozeandekade 2021-2030 – also dem Jahrzehnt des Ozeans – das Ziel gesetzt, über Schadstoffquellen an Land aufzuklären. Wir sind mit TDV seit 2022 offizieller Netzwerkpartner der Ozeandekade in Deutschland und erreichen gemeinsam viele Menschen. Die Verbindung von Land und Ozean muss unbedingt mehr in unser aller Bewusstsein vordringen, wenn wir der Umwelt helfen wollen – für die Zukunft unserer Kinder!“

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